Wissenswertes und Tips zur Theorieprüfung

Schriftliche Prüfungen zu bestehen, ist eine eigene Kompetenz. Intelligenz, Fachwissen und gute Schulnoten reichen allein noch nicht für ein gutes Ergebnis. Was sie zur Vorbereitung wissen sollten, erfahren Sie hier.

Prüfungsteile

Prüfungsinhalte

Groben Aufschluss über die abgeprüften Inhalte geben die Ausbildungsverordnungen der einzelnen Berufe. Weil diese aber zu unpräzise sind, als dass sich damit jemand gezielt vorbereiten könnte, gibt der Aufgabenerstellungsausschuss seit Sommer 2001 eine detaillierte Themenbeschreibung heraus. Diese gilt für alle Bundesländer außer Baden-Würtemberg, wo eigene Aufgaben erstellt werden.

Manchmal kursieren im Internet Listen mit vorher durchgesickerten Themenlisten. Ein Blick in die einschlägigen Foren und Chats kurz vorher kann sich also durchaus lohnen, auch wenn vieles auf Spekulation beruht.

Tips

Die Aufgaben werden von einem Zentralprüfungsausschuss erarbeitet und sind (außer in WG) als sog. Ganzheitliche Aufgabe zu verstehen, die sich in Handlungsschritte gliedert, von denen einer gestrichen werden muss. Daraus ergibt sich

Tip 1: Überlegen Sie bei jedem Handlungsschritt, ob sich aus dem Gesamtzusammenhang wichtige Gesichtspunkte für die Lösung ergeben.

Ihr größter Feind ist die Uhr. Sie sind außerdem nervös; also brauchen Sie eine gute Taktik, um in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Punkte zu holen. Dazu

Tip 2: Kluges Zeitmanagement anwenden, also zuerst die Aufgaben bearbeiten, die am leichtesten fallen und viele Punkte in kurzer Zeit bringen. Dann läßt die Nervosität rasch nach und man kann sich in Ruhe auf die Aufgaben konzentrieren, die einem nicht liegen. Nehmen Sie eine Uhr mit!

Die Punkte sind auch so ein Thema. Beachten Sie dazu

Tip 3: Achten Sie auf die Punkteverteilung! Gibt es viele Punkte für eine Aufgabe und jemand meint, er könnte sie mit zwei Stichworten beantworten, ist er meist im Irrtum.

Leider oft missachtet wird

Tip 4: Nehmen Sie sich reichlich Zeit, die Aufgabenstellung zu lesen. Lesen Sie jede Aufgabe zweimal. Denken Sie daran, Sie sind nervös und laufen Gefahr, Verständnisfehler zu machen. Die Korrekturen zeigen immer wieder, dass häufig komplette Aufgaben nicht gewertet werden können, weil falsche Annahmen gemacht werden!

Irgendwann kommen Sie an eine Aufgabe, wo Sie meinen, es fiele Ihnen gar nichts dazu ein und regen sich fürchterlich auf. Sollten Sie aber nicht. Viel besser ist:

Tip 5: Schreiben Sie etwas Sinnvolles hin, wenn sie sich unsicher sind. Ihr Korrektor weiß, dass immer wieder einmal absurde Aufgaben auftauchen und wird Ihre Lösungen dazu entsprechend wohlwollend bewerten; an die Musterlösung ist er nämlich nicht gebunden. Wenn Sie aber zu einer Aufgabe gar nichts schreiben, sind die Punkte in jedem Fall verloren.

Und so bereiten Sie sich vor:

Tip 6: Arbeiten Sie alle alten Prüfungen durch und trainieren Sie zum Schluss auch unter Prüfungsbedingungen mit Stoppuhr. Methodentraining bringt mehr als Auswendiglernen. Die meisten Punkte holt man mit Aufgaben, in denen irgendetwas entworfen werden muss, also beispielsweise ein Struktogramm oder eine Datenbank. Üben Sie also zur Vorbereitung gezielt diese Entwurfsmethoden und machen Sie sich mit den zeichnerischen DIN- und ISO-Normen vertraut; nicht normgerechte Zeichnungen bringen oft Punktabzug.

Sie sind es vermutlich trotz jahrelanger Ausbildung nicht gewohnt, mit Lineal und Geodreieck umzugehen. Prüfungsausschüsse der alten Schule haben dafür wenig Verständnis. Andererseits pfeifen Sie drauf, wenn die Zeit davon rennt.

Tip 7: Die Darstellung wird mitbewertet! Zeichnen Sie in jedem Fall sauber. Mit Lineal aber nur, wenn Zeit ist. Nutzen Sie das Konzeptpapier, wenn Sie unsicher sind, ob Sie nicht später einen Teil durchstreichen müssen.

Da Sie nur 5 von 6 Handlungsschritten bearbeiten sollen, müssen Sie einen deutlich streichen. Falls Sie das unterlassen, gilt der letzte Schritt als nicht bearbeitet.

Tip 8: Wenn Sie den 6. Handlungsschritt bearbeiten, überprüfen Sie, ob Sie tatsächlich einen der vorherigen Schritte gestrichen haben. Ansonsten drohen bis zu 20 Punkte Abzug!

Mündliche Ergänzungsprüfung

Unter bestimmten Bedingungen können Sie eine mündliche Ergänzungsprüfung machen, die an einem gesonderten Termin stattfindet. Dazu muss folgendes erfüllt sein:

  1. Sie haben insgesamt weniger als 49.5% in der schriftlichen Prüfung erzielt.
  2. Sie liegen in keinem Prüfungsbereich unter 30 Punkten.
  3. Es existiert eine rechnerische Chance, die Prüfung insgesamt noch zu bestehen.

Sind diese Bedingungen erfüllt, so können Sie eine Ergänzungsprüfung verlangen oder Ihr Prüfungsausschuss sie anordnen.

Die Ergänzungsprüfung kann nur in einem einzigen der mit mangelhaft vorbenoteten Prüfungsbereiche abgelegt werden. Welcher Prüfungsbereich für Sie am sinnvollsten ist, können Sie mit dem Notenrechner ermitteln. Prinzipiell sollte man in dem Fach in die Nachprüfung gehen, in dem man die wenigsten Punkte hat.

Die Ergänzungsprüfung dauert 15 Minuten und wird mit dem Faktor 1/2 gewichtet.